HIHF Ghana e.V.

Information

So funktioniert das ghanaische Bildungssystem

  1. 1. Kostenlose Grundbildung: Ghana bietet eine kostenlose Basisbildung an, die aus sechs Jahren Primarschulbildung und drei Jahren Junior High School besteht. Dies soll sicherstellen, dass alle Kinder Zugang zu grundlegenden Bildungsmöglichkeiten haben.
  2. 2. Schulpflicht: Die Schulpflicht in Ghana erstreckt sich auf die Primar- und Junior High School-Ebene. Eltern sind gesetzlich verpflichtet, ihre Kinder zur Schule zu schicken, und es gibt staatliche Maßnahmen zur Durchsetzung dieser Pflicht.
  3. 3. Mehrsprachigkeit: Das Bildungssystem in Ghana ist mehrsprachig ausgerichtet. Obwohl Englisch die offizielle Unterrichtssprache ist, wird in den unteren Klassen oft in der Muttersprache unterrichtet, um den SchülerInnen den Einstieg zu erleichtern.
  4. 4. Das Senior High School (SHS) System: Nach der Junior High School haben die SchülerInnen die Möglichkeit, in das Senior High School (SHS) System einzutreten. Hier wählen sie zwischen verschiedenen Tracks, die entweder allgemeine Bildung, technische Ausbildung oder berufliche Ausbildung vertiefen. Ein Fokus hierbei ist auch die Landesentwicklung Ghanas, so gibt es spezielle Programme zur Förderung von Landwirtschaft, Technologie und Handwerk.
  5. 5. Herausforderungen: Trotz dieser Merkmale stehen dem ghanaischen Bildungssystem auch Herausforderungen gegenüber, darunter begrenzte Ressourcen, unzureichende Infrastruktur, LehrerInnen Mangel und regionale Ungleichheiten im Zugang zur Bildung. Die Regierung arbeitet jedoch daran, diese Probleme anzugehen und das Bildungssystem zu verbessern.

So funktioniert das ghanaische Gesundheitssystem

  1. 1. Universal Health Coverage (UHC): Ghana hat sich dem Ziel verschrieben, eine universelle Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Das bedeutet, dass die Regierung bestrebt ist, allen BürgerInnen Zugang zu erschwinglichen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten zu ermöglichen.
  2. 2. National Health Insurance Scheme (NHIS): Ein zentrales Merkmal des ghanaischen Gesundheitssystems ist das National Health Insurance Scheme (NHIS), ein staatlich unterstütztes Krankenversicherungssystem. Unter diesem Programm können berechtigte BürgerInnen eine Mitgliedschaft erwerben und Zugang zu einer Reihe von medizinischen Leistungen und Behandlungen erhalten.
  3. 3. Primärversorgung: Das ghanaische Gesundheitssystem legt einen starken Schwerpunkt auf die Primärversorgung, die auf Gemeindeebene angeboten wird. Dies umfasst Gesundheitszentren, Kliniken und Krankenhäuser in ländlichen Gebieten sowie Programme zur Förderung der Gesundheitsaufklärung und Prävention von Krankheiten.
  4. 4. Herausforderungen und Verbesserungsbedarf: Obwohl das ghanaische Gesundheitssystem Fortschritte gemacht hat, stehen ihm auch Herausforderungen gegenüber. Dazu gehören begrenzte Ressourcen, ungleiche Verteilung von Gesundheitseinrichtungen zwischen städtischen und ländlichen Gebieten, Engpässe bei medizinischem Personal und Infrastruktur sowie finanzielle Herausforderungen im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit des NHIS.
  5. 5. Internationale Zusammenarbeit: Ghana kooperiert mit internationalen Organisationen und Geberländern, um die Gesundheitsdienste im Land zu verbessern. Dies umfasst Partnerschaften zur Stärkung der Gesundheitssysteme, zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose sowie zur Förderung von Impfprogrammen und anderen öffentlichen Gesundheitsinitiativen.

So funktioniert das National Health Insurance Scheme (NHIS) für ghanaische StaatsbürgerInnen

  1. 1. Antragstellung: Interessierte Personen müssen ein Antragsformular ausfüllen, das bei NHIS-Anlaufstellen, Bezirksämtern, Krankenhäusern oder Gesundheitszentren erhältlich ist. Dieses Formular erfordert in der Regel persönliche Daten und möglicherweise Angaben zum Einkommen oder zur Haushaltsgröße. Zur Unterstützung des Antrags können zusätzliche Dokumente erforderlich sein, wie beispielsweise ein Identitätsnachweis sowie Angaben zu Familienangehörigen, die ebenfalls in das NHIS aufgenommen werden sollen.
  2. 2. Zahlung von Gebühren: Das NHIS erhebt eine Registrierungsgebühr und Mitgliedschaftsgebühren, die je nach Einkommen und Familiengröße gestaffelt sind. Die Gebühren sind oft erschwinglich und sollen sicherstellen, dass die Dienste des NHIS für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich sind. Für bestimmte Gruppen wie Kinder, Schwangere und einkommensschwache Familien können reduzierte Gebühren gelten. Die Gebühren für das National Health Insurance Scheme (NHIS) müssen in der Regel jährlich entrichtet werden. Eine regelmäßige Zahlung von Beiträgen sichert die Kontinuität der Versicherung ab.
  3. 3. Ausstellung einer Mitgliedskarte: Nach Abschluss des Antragsprozesses erhalten diejenigen, die erfolgreich sind, eine NHIS-Mitgliedskarte. Diese Karte dient als Nachweis für die Berechtigung zur Nutzung der Gesundheitsdienste, die im Rahmen des NHIS abgedeckt sind.

Laut den neuesten verfügbaren Daten von 2019 waren rund 40% der ghanaischen Bevölkerung bei NHIS registriert.

Wie stellen wir sicher, nachhaltige Entwicklung zu fördern und was sind die Grundlagen unserer Arbeit?

Help is Here for Ghana e.V. (Deutschland) leistet gemeinsam mit Help is Here Foundation (Ghana) Entwicklungszusammenarbeit in Ghana. Dabei orientieren wir uns an den Zielen zur nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen Agenda 2030. Ein besonderer Fokus für uns liegt auf den Zielen (SDGs)

  • 3 - GESUNDHEIT & WOHLERGEHEN
  • 4 - HOCHWERTIGE BILDUNG
  • 5 - GESCHLECHTERGLEICHHEIT
  • 6 - SAUBERES WASSER & SANITÄREINRICHTUNGEN
  • 10 - WENIGER UNGLEICHHEITEN

Hierbei ist die Erreichung eines Zieles immer nur unter der Bedingung möglich, dass auch die anderen Ziele erreicht werden bzw. signifikante Fortschritte gemacht werden. Die insgesamt 17 Ziele können also nie unabhängig voneinander gedacht werden.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Entwicklungshilfe und Entwicklungszusammenarbeit?

Entwicklungshilfe und Entwicklungszusammenarbeit sind zwei Konzepte mit unterschiedlichen Ansätzen und Zielen. Wobei die Entwicklungshilfe zunehmend in den Hintergrund rückt.

  • Entwicklungshilfe (hierarchisch): Entwicklungshilfe bezieht sich in der Regel auf die finanzielle oder materielle Unterstützung, die von Regierungen, internationalen Organisationen, NGOs oder anderen Gebern bereitgestellt wird, um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in ärmeren Ländern zu fördern. Diese Hilfe kann in Form von direkter finanzieller Unterstützung, Sachleistungen, technischer Hilfe, Ausbildung oder anderen Ressourcen bereitgestellt werden. Entwicklungshilfe zielt darauf ab, kurzfristige Bedürfnisse zu decken und akute Probleme zu lösen.
  • Entwicklungszusammenarbeit (auf Augenhöhe, nach dem Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe): Entwicklungszusammenarbeit hingegen bezeichnet einen kooperativen Ansatz, bei dem Geberländer, internationale Organisationen und Entwicklungsländer zusammenarbeiten, um langfristige Entwicklungsziele zu erreichen. Im Gegensatz zur reinen Entwicklungshilfe betont Entwicklungszusammenarbeit eine partnerschaftliche Herangehensweise, bei der sowohl Geber als auch Empfänger zusammenarbeiten, um langfristige nachhaltige Veränderungen in den Entwicklungsländern zu bewirken. Dabei stehen die Stärkung lokaler Kapazitäten, institutioneller Reformen, Wissensaustausch und der Aufbau nachhaltiger Infrastruktur im Vordergrund.

Der Hauptunterschied liegt also in der Ausrichtung und dem Ansatz: Entwicklungshilfe neigt dazu, kurzfristige Bedürfnisse zu erfüllen, während Entwicklungszusammenarbeit langfristige Strukturen und nachhaltige Veränderungen anstrebt.

Wir achten beispielsweise darauf, dass die von uns produzierten Schuluniformen in lokalen Nähereien verarbeitet werden und die Materialien lokal gekauft werden. Die Brunnenbauarbeiten werden ebenfalls von lokalen Baufirmen geplant und durchgeführt, sodass immer auch die ghanaische Wirtschaft und der ghanaische Arbeitsmarkt direkt von unseren Projekten profitieren. Alle Projekte im Gesundheitssystem werden gemeinsam mit lokalen Kommunen und Krankenhäusern geplant und durchgeführt, um langfristige Kooperationen zu etablieren, statt nur im Gießkannenprinzip Hilfe „von oben“ bereitzustellen. Zudem ist es uns wichtig, dass die Bedarfe für neue Projekte aus Ghana heraus definiert werden, von Menschen, die vor Ort leben und die Gegebenheiten kennen.

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Wir verschicken alle zwei Monate einen Newsletter per Email, in dem wir über den aktuellen Stand unserer Projekte, Aktionen und Vereinsarbeit informieren. Du kannst dich jederzeit wieder abmelden.

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